Die Kunst der freien Rede

Rüdiger Vogel

Frei und ohne Angst Reden und Beeindrucken

 

In der Antike galt Rhetorik als Handwerkszeug der Philosophen. Rhetorik war das Mittel, mit dem Wissen von Redner zu Zuhörer, Sender zu Empfänger übertragen wurde. Heute verstehen wir unter Rhetorik die Kunst der Rede, so wird es in Lexikas definiert, bezogen auf Redner könnte man Rhetorik auch als Kunst der Überzeugung definieren. Auch dies hat mit der Antike zu tun, so waren Denker wie Platon oder Diogenes dafür bekannt, ihre Weisheiten aufklärerisch, als freie Rede in der Bevölkerung kund zu tun. Übersetzt man Rhetorik aus dem Altgriechischen, bedeutet es Redekunst. Und sowohl Griechen als auch Römer waren schon damals echte Künstler des Wortes, einer der berühmtesten war sicherlich Marcus Tullius Cicero, der sich schon als junger Mann einen Namen als Rechtsanwalt durch seine wahrhaft überzeugenden Redeauftritte vor Gericht und vor dem Volk gemacht hat und zwar unabhängig ob er als Verteidiger oder als Anwalt auftrat. Cicero ist eines der besten Beispiele dafür, wie weit man es mittels exzellenter Rhetorik bringen kann, er wurde hauptsächlich durch sein Talent als Redner der jüngste Konsul in Rom mit gerade einmal 42 Jahren.

Rhetorik- Die Kunst der freien Rede


Platon kam mit seiner Kunst der freien Rede wohl nicht ins Schwitzen, doch vielen fällt die Rhetorik, die Möglichkeit sich frei vor Publikum zu äußern sehr schwer. Aktive Ängste, Misstrauen in die eigene Person oder schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit können der Grund dafür sein. Für alle, die schon einmal gescheitert sind, sich den ersten Schritt, die freie Rede kaum vorstellen können, sind einige Tipps und Hinweise zur Methodik und dem Vorbereiten der freien Rede eine schnelle Hilfe. Die freie Rede hat Vorteile für Unternehmer, Kaufmänner, in der Führungsetage, überall da, wo ein Publikum von einem Sachverhalt oder einem Produkt überzeugt werden soll. Zu Recht wird es als Kunst bezeichnet, wobei die Kunst der freien Rede wie viele Künste vor allem durch Übung erlernbar ist. Die Arbeit und der Aufwand zahlt sich allerdings vielfach aus, denn nur wer in eine Interaktion mit seinem Publikum tritt, ist in der Lage zu überzeugen. Wie soll dies mit abgelesenen Reden (die eher Vorlesung als Rede sind), oder Powerpoint Folienschlachten funktionieren? Der Zuhörer muss hier doch das Gefühl bekommen, den Redner in seiner Konzentration zu stören. Spaß macht das nicht, und zwar weder dem Redner noch dem Publikum.

Wer nicht frei reden kann, wirkt inkompetent, als wäre er nicht überzeugt von der eigenen Sache, der Firma, oder dem eigenen Produkt. Wer die Kunst der freien Rede verinnerlicht hat, schöpft einen Vorteil. Nicht nur, dass ein guter Redner allein schon durch die Freude der Zuhörer, beteiligt zu sein, einen positiven Effekt im Abschluss erzielt, auch in Argumentationen und Verhandlungen erwächst der freie Redner in eine omnipotente (übergeordnete) Rolle und lernt es den Verlauf des Gespräches, durch einfache Formulierungen und Gedankengänge, zu fühlen und zu beeinflussen. Genau hier beginnt die Kunst der Überzeugung. Der Redner braucht ein Gespür dafür, wie das Publikum denkt und fühlt, wo sind noch Bedenken, wo sind Widerstände und diese gilt es dann aufzunehmen und durch gute Argumente auszuräumen. Eine solche flexible Reaktion auf die Zuhörer ist aber nur möglich, wenn man nicht durch ein Manuskript in der Handlungsfähigkeit gefesselt ist, nicht besser ist es mit den meisten Powerpoint Präsentationen, auch hier nimmt man sich in der Regel jede Möglichkeit, flexibel zu reagieren.

Die NoGo's für Redner/-innen


Ein Redner, der an seiner Präsentation klammert, oder nur von Stichpunktzetteln abliest, vermittelt zwar den Inhalt, doch nicht in einem lebhaften Prozess. Wer spontan im Gespräch ist, ist auch spontan in Stresssituationen, also unter Belastung. Dies ist im Kundenkontakt, im Gespräch mit Kollegen und Vorgesetzten und vor allem auch in Besprechungen wichtig. Persönliche Qualitäten sind ausschlaggebend, wenn es zum Beispiel darum geht, dass sich jemand verbal über uns hinweg setzen will, oder sich auf eine höhere Stufe stellen möchte.


Bevor man sich tiefer mit der Thematik der freien Rede befasst, sollten angehende Redekünstler einige Gewohnheiten und Formulierungen ablegen. Viele sprachliche und rhetorische Alltagszüge sind im zielführenden Gespräch hinderlich. Mit diesen Tipps beschreiten Sie den Weg zur Kunst der freien Rede:


Beginnen Sie nie mit einer Entschuldigung.

 

Das bedeutet auch, dass Sie immer pünktlich sein müssen, um alles vorzubereiten. Materialien vergessen ist keine Option. Manchmal ist dies wichtig und zielführend, manchmal bedeutet es für die freie Rede den Verlust von Autorität und Kompetenz. Die freie Rede ist dafür konzipiert, dass auch Hörer, die ihnen das schlimmste Wünschen und jeden Fehler nutzen, keine Chance haben. Ein weiteres NoGo in der Kunst der freien Rede ist es, Sätze zu lang zu formulieren. Das mag beim Schreiben in Ordnung sein, in einer spritzigen, überzeugenden Rede hat das nichts zu suchen. Wer liest kann nachlesen, doch wer beim Hören nicht hinterherkommt, kann nicht zurückspulen. Über und Untertreibungen sollten vermieden werden oder sehr geschickt vermittelt werden, zum Beispiel mit dazu passenden rhetorischen Mitteln wie der Metapher oder der Anapher. Fremdwörter werden direkt bei der ersten Benutzung erklärt oder direkt umschrieben, je nachdem, ob sie erforderlich sind oder nicht. Vermeiden Sie Unsicherheiten, indem Sie auch mal eine kleine Pause zum Durchatmen lassen, oder um einen Witz oder einen komplizierteren Sachverhalt ankommen zu lassen.


Struktur und Vorbereitung


Die freie Rede muss strukturiert sein

Dies beginnt schon bei der ersten Vorbereitung. Gegliedert ist die freie Rede in die Einleitung, den Hauptteil und den Schluss, Prinzipien, die uns aus der Schule bekannt sind. Die Einleitung hat im Grunde nur einen Zweck: Sie brauchen und wollen die volle, ungeteilte Aufmerksamkeit des Publikums, und zwar SOFORT. Das bedeutet, Sie müssen unbedingt etwas Unerwartetes in Ihrer Einleitung bringen, so dass jeder einzelne Ihrer Zuhörer sofort bemerkt: Hoppla, hier ist etwas anders als sonst, das könnte sich ja lohnen, mal richtig aufmerksam zu sein. Alles andere was man sonst üblicherweise in Einleitungen hört (Vorstellung, Begrüßung, Agenda etc.) ist Zugabe und nicht immer sinnvoll.

 

Der Hauptteil vermittelt einen Sachverhalt. Fakten und Thesen werden eingeführt und erklärt. Argumentativ stehen Fachquellen, Zitate von Bekannten Autoritäten und Genies auf dem Gebiet, sowie Erfahrungen, welche die Theorie bestätigen als Schlagend und wirksam zur Seite. Wer Problemstellungen lösen will, sollte von einer "Wie war es früher?" zu einer "Wie wird es sein"-Perspektive leiten und anschaulich argumentieren. Geschichten wirken um die Worte in den Köpfen der Hörer zu Bildern werden zu lassen. Hat man alles schriftlich ausgearbeitet, lernt man die Fakten ein wenig und übt dann vor Spiegeln und Freiwilligen, Dies schafft erste Erfahrungen und Sicherheit in der Kunst der freien Rede. Wichtig zum Hauptteil ist die konsequente Umsetzung des griechischen Prinzips: Logos – Ethos – Pathos. Die Erklärung dafür finden Sie hier in diesem Artikel: http://rhetorikblog.net/logos-ethos-pathos/



Tipps für die freie Rede


Kleine Versprecher kann man einfach und lustig übertünchen, indem man über sich selbst lacht, somit wieder locker wird und danach direkt und ernst, kompetent weiter harte Fakten vermittelt. Fehler sind menschlich und zu sich selbst zu stehen und über sich lachen zu können ist beste Voraussetzung. Wer sachlich vorbereitet und in eine Thematik eingelesen ist, kann von keiner komplizierten Frage erschüttert werden. Seien Sie besser vorbereitet als ihr Publikum! 


Zur Vorbereitung gehört im Übrigen weit mehr als nur die Rede auszuarbeiten. Eine ausführliche Betrachtung dazu finden Sie hier: http://rhetorikblog.net/ueben-sie-ihre-rede-oder-praesentation/

 

Die Kunst der freien Rede lernt sich noch einfacher, wenn man hier Schritt für Schritt vorgeht, bei der Vorbereitung und beim Üben langsam vom Manuskript auf eine immer freiere Vortragsweise und wenn man dann damit beginnt, seine Rede zu halten, mag es manchem Redner am Anfang helfen, wenn er einen Stift on der Hand hält, selbstverständlich gilt hier: Spielen verboten. Der Stift oder auch eine Fernbedienung ist hier allerdings nur eine Krücke, manche Redner fühlen sich damit etwas sicherer, sie sollten jedoch als Ziel im Auge behalten, dass freie Rede auch bedeutet, dass Sie keinerlei Hilfsmittel mehr benötigen, auch keine Stifte oder ähnliches. Ebenfalls eine Art Notfall Sicherheit kann darin bestehen, dass man das ausformulierte Manuskript dabei hat und so im Kopf eine Art Sicherheitsnetz hat.

Die freie Rede wird nach und nach immer vertrauter, bis man Sie als Kunst der freien Rede bezeichnen kann. Nach etwas Übung und ehrlichen Testhörern werden Sie ihre Schwächen überwinden und spontan schlagkräftig, präsentieren, argumentieren und Gespräche lenken können.

 

Welche Erfahrungen haben Sie mit diesem Thema gemacht?

Welche Tricks und Tipps helfen Ihnen bei der Kunst der freien Rede?

 

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Termine 2017 unserer Rhetorik- und Praesentations Trainings:

22.-23. März 2017 im Raum Frankfurt - City Hotel

17.-18. Mai 2017 im Raum München - Mercure Hotel

Teilnahme-Gebühr incl. Tagungspauschale: 890,00 Euro netto, zzgl. MWST (Gesamt: 1.059,10)

Im Preis enthalten sind die Getränke während der Tagung sowie jeweils eine Kaffepause vor- und nachmittags incl. Gebäck und ein 3-Gang Mittagessen oder Lunch-Buffet.

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Immer wieder positiv hervorgehoben wird von den Teilnehmern die sehr abwechslungs- reiche Durchführung der Trainings. "Anspruchsvoll, abwechslungsreich, aber nie lang- weilig" sind häufige Beschreibungen. Und ganz nebenbei übernehmen die Teilnehmer einen Teil dieser besonderen Trainingsmethodik und lernen dabei selbst interessante Vorträge und Präsentationen zu gestalten.

 

Freie Rede in einer Präsentation


Obige Tipps und Hinweise zur freien Rede gelten natürlich auch in einer Präsentation. Insbesondere bei Powerpoint Präsentationen kommen allerdings noch einige spezielle Herausforderung dazu. Welche Herausforderungen sind das, und wie gelingt auch bei einer Präsentation die freie Rede?

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